Skills statt Feenstaub

Die geänderten Anforderungen der Abschlussprüfung für Fachinformatiker waren Anlass genug, einen passenden Workshop für unsere Schüler*innen im dritten Ausbildungsjahr der IT-Berufe anzubieten. Eingeladen von Thomas Schmidt hat Christian Schneider, seines Zeichens technischer Projektleiter und Teamkoordinator bei der IServ GmbH sowie Arbeitgebervertreter im Prüfungsausschuss der IHK, den Tag vor Ort in der BBS Betzdorf-Kirchen unter der Überschrift „Aktuelle Tools zur Softwareentwicklung und -wartung“ gestaltet.

Neben Fachgesprächen, Anekdoten aus dem Arbeitsalltag sowie Informationen zu den einzelnen Bestandteilen der bevorstehenden Abschlussprüfung, wurde auch der Frage nachgegangen, welche Dinge man MINDESTENS beachten sollte, wenn man einen Server ins Internet stellt. Hier wurde unter anderem das Entwickeln und Bereitstellen von Web-Apps über Gitlab CI behandelt. Auch die Seite der Systemintegratoren kam nicht zu kurz, da ebenfalls auf verwendete Servertools und -technologien eingegangen wurde.

Laut einer kleinen Umfrage zwischen den Teilnehmer*innen sind Erfahrungen mit Linux-Betriebssystemen in kleineren Betrieben oftmals nicht besonders ausgeprägt, obwohl der Großteil des Internets, der Netzwerkhardware und auch die überwiegende Zahl der verwendeten Devices und Endgeräte auf einem Linux-Betriebssystem basiert. Gerade im Serverumfeld bieten Linux-Distributionen signifikante Vorteile bei Provisionierung und Wartung gegenüber dem Microsoft-Pendant, so Schneider.

Auch auf die regelmäßig zu vernehmende Aussage “Ich bin Systemintegrator, ich muss nicht programmieren können” wurde eingegangen. Nach Ansicht des erfahrenen Projektleiters ist es durchaus auch für Systemintegratoren sinnvoll, sich in mindestens einer Programmiersprache halbwegs sicher bewegen zu können. Im Workshop wurde, aufgrund sehr niedriger Einstiegshürden, „Python“ zur Verdeutlichung ausgewählt. Python kann beispielsweise eingesetzt werden, um zügig Tools für Diagnose- oder Wartungstätigkeiten auf Servern zu entwickeln, statt auf die Antworten von Supportanfragen oder sonstigen Zauber zu hoffen.

Zusammengefasst: Ein praxisorientierter und alltagsnaher Workshop, der ebenfalls noch einmal klar verdeutlicht hat, dass es das „Schema F“ so nicht gibt. Menschen, die sich für IT interessieren und über einen Einstieg in die Branche nachdenken, sollten somit immer einen gewissen Spieltrieb in sich bewahren und neuen Technologien und Werkzeugen gegenüber offen sein.

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